Schulgebäude – und Lehrpersonal
(Ursprünglich vom 29. Mai 2009)

Mir liegt Bildung am Herzen und in der Schule sollte man sich einen Teil davon aneignen können.
Ich denke, wenn in der Schule nur schwerpunktmäßig Rechnen, Lesen, Schreiben und Naturwissenschaften, vielleicht noch Sprachen gelehrt werden, ist das zu wenig.
Ich habe mir aber einmal einen Unterricht in der 4. Klasse einer Hauptschule angeschaut. Das mag ja nicht überall gleich sein – aber in dieser Klasse war lernen unmöglich. Von dem Lärm macht sich niemand, der das nicht erlebt hat, eine Vorstellung, jeder (bis auf Ausnahmen, vielleicht ein Viertel der Kinder) redete und schrie, man musste sich bei dem Geräuschpegel ja verständlich machen. Man stand auf um zum anderen Kind in der anderen Reihe zu laufen, oder um irgendetwas zu tun. Um die von der Lehrerin klar umrissene Aufgabe kümmerte sich nicht einmal die Hälfte. Dass unter diesen Umständen die Lehrerin nach einiger Zeit „kaputt“ ist, kann ich gut verstehen. Als ich mit Verantwortlichen sprach, hieß es, man habe keine Handhabe mehr, sich Respekt zu verschaffen. Und die Kinder die undiszipliniert sind, sind kaum ansprechbar.

Dagegen steht, dass es eben immer auch Lehrer und Lehrerinnen gibt, die sehr wohl eine Atmosphäre der Ruhe und Aufmerksamkeit herstellen können. (Man sagte mir, das wäre eher die Ausnahme. Dazu kann ich nicht Stellung nehmen).
Das alles wissend, Pisa im Kopf, Bildung im Herzen, hörte ich, dass der Bund jetzt viel Geld zur Renovierung der Schulen einsetzt.
Und ich „hatte Schaum vorm Mund“!
„Die sollen Lehrer einstellen – als ob es wichtig ist, ob der Anstrich frisch oder schon alt ist… man braucht keinen Luxus, um zu lernen… früher, die alten Dorfschulen waren auch nicht feudal und dennoch haben die Kinder gelernt…“

Die sollen mehr Lehrer einstellen! – anstatt sich um die Äußerlichkeiten der Gebäude zu kümmern – aber das ist mal wieder typisch deutsch – am Äußeren, am Formalen wird immer geändert – tausend Formulare – anstatt mal ans Wesentliche, ans Inhaltliche zu gehen … VIEL MEHR LEHRER MÜSSEN HER!

Das war alles richtig – und dennoch falsch!

Denn:
So wie ich das Beispiel der 4. Klasse, die ich besucht hatte, anführte und diese Erfahrung zum Maßstab nahm, nahm ich auch unsere Marienberger Schulgebäude als Beispiel – und die sind vorbildlich!
Also, was sollte das?
Aber dann sah ich zufällig im Fernsehen einige Schulen die so heruntergewirtschaftet waren, das „mir der Verstand stehen blieb“.

Jetzt musste ich einen Teil meines Geschreis zurück nehmen! Es gibt durchaus Schulen, da muss der Staat Geld los machen. Okay.

Aber mehr Lehrer müssen her – beharrte ich.
Aber – Barbara – die Gebäude sind Bundessache - die Lehrkräfte sind Ländersachen.

Ich hatte Äpfel mit Birnen verglichen.
Ich hatte meine (begrenzten) Erfahrungen allgemein gesetzt! Das kann nur in die Irre führen.
Tellerrand reicht nicht!

Ich stehe dazu:
Viel mehr Lehrer braucht das Land! Aufgabe des Landes!
Die Schulen müssen menschenwürdig sein! Aufgabe des Bundes!

Meine Kritik ist differenzierter geworden.
Diesen Text veröffentlichte barbara abigt

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