Hauptschule – Realschule Plus
Unsere Hauptschule hat an Ansehen verloren. Zu viele Schüler und Schülerinnen schaffen keinen ordnungsgemäßen Abschluss. Die Wirtschaft jammert. Aber Schule ist nicht dazu da, „Humankapital“ für die Wirtschaft heranzuziehen.

Dennoch ist der Zustand unerträglich,
denn der Auftrag der Schule ist es, „Bildung“ zu vermitteln. Natürlich gehört dazu, dass die grundlegenden Kulturtechniken gelehrt und beherrscht werden, aber eben nicht nur diese.

Ganz offensichtlich schafft es die Hauptschule nicht, den Schülern die notwendigen Kulturtechniken beizubringen, die ihnen später ein freies Arbeitsleben ermöglichen. Noch viel weniger gelingt es ihr, ihnen auch noch Bildung zu vermitteln, die ihr Urteilsvermögen stärkt und sie zu freien, mitdenkenden Bürger macht.
Es ist also „Polen offen“, da ist es keine Lösung, dem Kind/der Schule, einen anderen Namen zu geben.

Die Realschule war bisher das Glied zwischen Hauptschule und Gymnasium. Die Anforderungen waren entsprechend gestaffelt. Die Realschule hatte einen guten Ruf.

Jetzt wertet man die Realschule ab, ohne die Hauptschule aufzuwerten… denn wie sieht es jetzt aus?
Um dem Namen zu entsprechen, müssten die Hauptschüler jetzt dem Anspruch der Realschule entsprechen, das ist unmöglich, schaffen sie ja nicht die Anforderungen der Hauptschule… oder … die Realschule muss ihren Anspruch so senken, dass selbst die Hauptschüler das Pensum schaffen. Grotesk!

Natürlich kann man auch „zweigleisig“ fahren, die Hauptschüler machen weiter Hauptschule, die Realschüler weiter Realschule. Dann ist das Ganze nur Etikettenschwindel.

Aber wozu führt das?

Die Sicht der Arbeitgeber: Kommen Schüler von der Realschule Plus, denkt er: „Na, das sind doch die aus der ehemaligen Hauptschule, die, die es nicht geschafft haben, die, die man jetzt durch einen anderen Namen…

Man hat den Hauptschülern nicht geholfen und die Realschüler abgewertet.

Was würde helfen?
Alles Geld, das für die massenhaft unnötigen Reformen draufgeht, zu sparen, alle sinnlosen Evaluationen, die nur der Lehre wertvolle Zeit stehlen, zu streichen und jede Hauptschulklasse zu teilen. So wären die Klassen kleiner, die Lehrer und Lehrerinnen hätten mehr Zeit und Kraft, sich um die einzelnen Schüler zu kümmern.

Und dann eine Gliederung bestehen zu lassen, die sich durchaus bewährt hat und den Potenzen der jeweiligen Schüler gerecht wird. Schule muss da – und so – helfen, wie es den einzelnen Schülern angemessen ist und sie weiterbringt…..

Ein Text von Barbara Abigt
Diesen Text veröffentlichte marienberger seminare

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computer_charly, Samstag, 25. Juni 2011, 13:38
Ich stimme der Verfasserin zu.

wnetrza krakow, Dienstag, 23. April 2013, 15:44
Super ist der Text meiner Meinung nach noch viel in unserer Bildung zu dem Verbessern