Der Blick auf die „befreite“ Frau
Ich halte es im Kopf nicht aus!

In Frankreich ist alles besser! 2,1 Kinder bekommt die Französin, nur 1,4 die deutsche Frau! In dem Artikel „Liebe auf Distanz“ von Margarete Moulin am 5. September 2013 in DIE ZEIT ist Aufschlussreiches zu lesen.

Der Ausbau der Kitas wird bejubelt, dass es immer noch nicht genug sind wird hingegen bejammert. Wozu Kitas? Weil Frauen beides wollen: Berufstätigkeit UND Kinder. Das ist sicher legitim. NUR – was man sich von Kitas verspricht, nämlich ein harmonisches Leben sowohl in der Familie als auch am Arbeitsplatz - das findet man mit Sicherheit nicht.

Ich zitiere aus DIE ZEIT:
Es ist vier Uhr morgens, die fünf Monate alte Mila ruft aus ihrem Bettchen. Ihre Mutter, Maryline Jury, steht rasch auf, damit der zweijährige Bruder nicht aufwacht. Sie holt das Baby und legt es an die Brust. Sie ist todmüde, aber sie ist froh über diesen stillen Moment der Zweisamkeit. Den einzigen, den sie an diesem Tag mit ihrem Baby haben wird.
Bis 6.30 Uhr döst sie, dann ist jede Minute getaktet. "Schnell, iss dein Brot! Komm, trink deinen Tee!", treibt sie ihren Sohn beim Frühstück an. Beim Anziehen möchte der selbst die Klettverschlüsse schließen. Dafür bleibt jetzt keine Zeit, Maryline Jury macht es schnell selber. Dann legt sie die greinende Mila in den Kinderwagen, wirft sich die beiden Kinderrucksäcke, ihre Laptoptasche plus den Rucksack mit der Milchpumpe über die Schulter, zieht Paul aus der Wohnung. 8.20 Uhr: erste Station beim Kindergarten. Sie hat nur fünf Minuten Zeit, Paul will ihr ein Bild zeigen, das er gemalt hat. "Heute Abend!", verspricht sie. (…) Sie eilt zur Krippe, in die sie Mila seit deren zehnter Lebenswoche bringt.
Am Nachmittag ruft die Krippe an, Mila hat 38 Grad Fieber. Als Maryline Jury um 17.30 Uhr in der Krippe ankommt, blickt die Erzieherin sie vorwurfsvoll an. Zu Hause geht es Schlag auf Schlag: Fiebersaft für Mila, stillen, kochen, essen, Kinder waschen und in den Pyjama stecken, Paul eine Geschichte vorlesen. Als die Kinder schlafen: Wäsche zusammenlegen, Waschmaschine und Spülmaschine bestücken. Ihr Mann kommt von einer Dienstreise nach Hause. "Ça va, chérie?", fragt er. Sie lächelt und jammert nicht, gegen 23 Uhr sinkt sie ins Bett.


Und glauben Sie nicht, das wäre die Ausnahme! Es ist die Regel, von der es vielleicht ein paar Ausnahmen gibt. Warum, so frag ich mich, bekommen Frauen dann überhaupt noch Kinder, französische dann doch immerhin noch 2,1?

Zitat aus DIE ZEIT:
Sie bekommen viele Kinder, weil sie sich nicht um sie kümmern müssen.
(…) Ein immer wiederkehrendes Thema in ihrer Praxis (Allgemeinärztin Marie Levasseur) seien die Spannungen am Abend, wenn die müden Eltern auf müde Kinder stießen. "In dieser Zeit gehen vielen Eltern die Nerven durch."

Das hat Folgen: In einer aktuellen Unicef-Studie zum Wohlergehen von Kindern in 30 verschiedenen Ländern wurden Kinder und Jugendliche gefragt, wie sie selbst ihre Beziehung zu Eltern und Gleichaltrigen einschätzten. In dieser Untersuchung landete Frankreich auf dem letzten Platz.

Die Auswirkungen seien auch in der Uni-Klinik zu sehen, sagt Adrian Serban. Dort behandelt er Erwachsene mit Depressionen und Angstzuständen. Er hält es für keinen Zufall, dass die Franzosen seit Jahren an der Weltspitze stehen beim Verbrauch von Antidepressiva.


Hurra! Wir haben bald genug Kita-Plätze! Die sorgen dafür, dass Frauen demnächst ein leichtes Leben haben werden. Mit Rechts schaffen sie auf dem Arbeitsmarkt – mit Links schaffen sie zu Hause … und die Kinder blühen und gedeihen.

Und sagen Sie jetzt nicht, viele Frauen MÜSSTEN mitarbeiten. Glauben Sie, das wüsste ich nicht? NUR: Ich hasse falsche Bilder! Außerdem: Man ändert nur etwas, wenn man eingesehen hat, dass es falsch ist.
Diesen Text veröffentlichte barbara abigt

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fdg71, Dienstag, 17. September 2013, 16:16
Einmal mehr wird deutlich, dass die seit Jahrtausenden bewährte Rollenverteilung einen natürlichen Sinn hat und nicht so leicht von modernen Idealen übergangen werden kann.

Dies soll kein Plädoyer gegen Emanzipation sein. Frauen dürfen gerne einer Karriere nachgehen, schließlich sind Sie für viele Berufe (ebenfalls von Natur aus) auch besser geeignet als ihre männlichen Pendants.

Aber dann muss sich eben der Mann oder zumindest ein Großelternteil - was auch Vorteile bietet - um den Haushalt und die Erziehung bemühen.

Einer kümmert sich um den Broterwerb und einer kümmert sich um die Brotverarbeitung. So ist es seit jeher und nur so kann es auch die nächsten tausend Jahre vernünftig weiterfunktionieren. Man kann hier nicht einfach die Hälfte des Systems ersatzlos wegrationalisieren! Und ob nun der Mann das Brot verdient und die Frau es verarbeitet oder umgekehrt (oder gar Mann und Mann oder Frau und Frau ihre jeweilige Funktion einnehmen) - das spielt wiederum keine Rolle ;-)